Der Schatten ist der Persönlichkeitsanteil, den ein Mensch vor sich und anderen zu verbergen sucht.

Integrierst Du Deinen eigenen Schatten, erfährst Du eine Balance auf allen Ebenen und wirst auch Deine Beziehungen erfüllter und bewusster leben können.

Der Weg zum Selbst führt durch den Schatten!

Wo Licht ist, ist auch Schatten ….

Ohne ein Bewusstsein und die Integration des eigenen Schattens ist es nicht leicht, erfüllte und lebendige Beziehungen zu leben und eine innere Balance zu verspüren. All das, was wir an uns mögen und lieben, stellen wir gerne ins Licht. All das, was wir an uns nicht mögen oder ablehnen, stellen wir in den Schatten. Auch wenn wir unsere Schattenanteile nicht sehen wollen und sie lieber auf andere Menschen projizieren, bleiben sie dennoch in uns bestehen.

Für eine seelische Balance und für erfüllte Beziehungen braucht es eine Akzeptanz aller Anteile in uns!

Sehr oft begegnet uns der Schatten, den wir innerlich noch nicht integriert haben, im Außen. Wir können ihm nicht entkommen: Aspekte, Muster und Verhaltensweisen, die wir innerlich ablehnen, kommen durch das Verhalten anderer Menschen auf uns zu.

Unsere „Schattenanteile“ zeigen sich gerne, wenn wir uns über andere Menschen aufregen oder übertrieben auf sie reagieren.

  • Wenn sich jemand z. B. über den Geiz anderer aufregt, hat er vielleicht selbst eine sparsame Ader, die er nicht auszuleben wagt oder durch gegenteiliges Verhalten zu verbergen versucht.
  • Jemand der pausenlos arbeitet und sich über andere Menschen aufregt, die es lockerer angehen lassen, sehnt sich in seinem Innersten vielleicht nach einem unbeschwerteren Leben.
  • Wer pausenlos gibt, wünscht sich in seinen stillen Momenten, auch einmal unterstützt und getragen zu werden.
  • Eine Führungskraft, die den eigenen Zugang zu ihren tiefen Gefühlen nicht zulässt, ist irritiert, wenn Mitarbeiter intensivere Emotionen zeigen. Denn für sich selbst hat sie einen hohen Anspruch an Kontrolle.

 

Nicht alles ist Projektion, doch dort, wo wir starke Gefühle in uns bemerken oder wiederkehrende Themen erleben, würde es sich sicher lohnen, einmal genauer hinzuschauen. Auch ungelebte positive Gefühle können nach Außen projiziert werden, wie z. B. die volle Bewunderung für den mutigen Schritt einer Freundin.

Alles was wir in anderen Menschen wahrnehmen, hat ganz oft etwas mit uns selbst zu tun. In unserer Kindheit übernehmen wir das Wertesystem unserer Familie und uns nahestehender Menschen. Wir lernen, was „gut“ und was „schlecht“ ist, die Werte können sehr unterschiedlich sein.

Ist es z. B. in einer Familie nicht erlaubt, wütend und auch mal laut zu werden, beginnt das Kind in der Regel, Wut zu unterdrücken, um nicht ausgeschlossen oder bestraft zu werden. So kann die Wut schnell zum Schatten werden und verkriecht sich dann ins Unterbewusstsein. Es mag dann verwunderlich sein, dass man, obwohl man lieb und vermeintlich ausgeglichen ist, mit Menschen in Berührung kommt, die sich in gewissen Situationen wütend und aggressiv verhalten.

Schattenanteile können sich auch in Symptomen wie seelischer Verstimmung, Gefühle wie nicht durchatmen zu können, Bauchschmerzen, Druck, Sucht … zeigen.

Alle Gefühle in Dir wollen wahr- und angenommen werden, erst dann können sie integriert werden und auch heilen.

Am besten gelingt es Dir, wenn Du ehrlich zu Dir bist, Verantwortung für Deine Gefühle übernimmst, auch immer wieder herzlich über Dich lachen kannst und Dich darin übst, bewusst mit Dir und anderen Menschen im Alltag umzugehen.

Es lohnt sich, Deine Schattenanteile ans Licht zu holen – wie immer hast Du die Wahl. Du kannst Dich auch für die Licht-Liebe oder Alles-ist-gut-Welt entscheiden, wirst dann aber auch nicht wirklich in die Tiefe gelangen und Deine volle Lebensenergie zur Verfügung haben.

Von Herz zu Herz,

Deine Ulrike Meiler